Gastbeitrag für Engel&Voelkers Schweiz AG (Immobilien im Fokus) über energieeffizeintes Bauen und Wohnen.
Energieeffizientes Bauen und Wohnen: So gelingt es!
Energieeffizientes Bauen und Wohnen liefert einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum eigenen Wohlbefinden. Der Möglichkeiten gibt es viele; angefangen bei der Wahl umweltfreundlicher Baustoffe bis zur Nutzung erneuerbarer Energien inkl. der Nutzung von Regenwasser: Erfahren Sie, wie Sie Ihr Gebäude smart im Sinne von effizient gestalten und dabei langfristig sparen können.
Warum energieeffizientes Bauen und Wohnen wichtig ist
Privatwohnungen und Geschäftsräume verursachen rund einen Viertel des CO₂-Ausstosses in der Schweiz und somit ist jegliche Reduktion von
Ressourcenverschwendung wichtig. Dies kann mit einer umfassenden Bauplanung, der Wahl von nachhaltigen Materialien wie Holz, Lehm oder Naturdämmstoffen und dem Einsatz von Intelligenz im Gebäude - ohne Einbusse von Luxus - bewerkstelligt werden. Ziel ist es, Energieverluste zu vermeiden und einen möglichen späteren Rückbau oder eine Umnutzung von Anfang an mit einzuplanen. Zudem sollte den Wetterextremen der heutigen Zeit Rechnung getragen werden, indem man intelligente Beschattungkonzepte für lange Hitzeperioden und das Versickern hoher
Niederschlagsmengen einplant.
Neubau: So gelingt energieeffizientes Bauen
Wer ein Haus neu baut, hat die Möglichkeit, von Anfang an auf nachhaltige Materialien und innovative Technologien zu setzen. Gerade der Einsatz eines KNX (Smart Home System) bringt mehrere Vorteile: 1. Energieflüsse werden visualisiert, was ein echtes Bewusstsein über Verbräuche schafft. 2. Vorprogrammierte Szenarien sparen Energie, wenn man bspw. beim Verlassen des Hauses per Knopfdruck alle Lichter und Verbraucher (inkl. Heizung) heruntergefahren werden. Besonders bei längerer Abwesenheit ist eine Heizabsenkung sinnvoll. 3. Ein Gebäudeintelligenz steuert die Storen im Sommer automatisch, so dass einerseits angenehme 20 bis 22° C im Gebäude herrschen und andererseits Schäden vermieden werden, sollte mal ein kurzes, aber heftiges Sommergewittern mit Hagel die Aufwartung machen.
Obwohl die Wasserkosten (noch) tief sind, sollte man das Regenwasser konsequent für Garten, WC, Duschen/Baden und Waschmaschine nutzen. Es gibt vollautomatische Rainwater Retention-Systeme, die jeden Wassertropfen sammeln, aufbereiten und dem geeigneten Verbraucher zuführen. Für Geräte wie bspw. Waschmaschine ist kalkarmes Regenwasser ein Segen. Langzeitversuche zeigen, dass so der Frischwasserverbrauch um 66% gesenkt werden kann. Zudem ist ein solches System auch ein Beitrag zur Schadensminderung bei starken Niederschlägen, da Regenwasser zurückgehalten wird und so weniger Schäden anrichtet.
Strom ist Energie und damit betreiben wir den Gebäudebetrieb, die Heizung und Kühlung. Eine Photovoltaikanlage ist daher unabdingbar, da sie einen wesentlichen Beitrag an eine emissionsfreie Mobilität (E-Auto) leistet und im besten Fall Fahrzeuge der neuesten Generation als Energiespeicher nutzt (Stichwort: Bi-direktionales Laden).
Die Ansprüche an eine intelligente Architektur steigen somit markant. Es gilt nicht nur die Vermeidung von wärmespeichernden Glas-Betonbauten, sondern auch das Schaffen von Konzepten wie Passivhäuser oder städtebauliche Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenversiegelung und natürlicher Beschattung, denn nichts ist so schön wie der Schatten eines Baumes. Nach diesem Prinzip sind weitere
Optimierungen im Außenbereich - wenn möglich - ins Auge zu fassen. Mit Dach- und Fassadenbegrünungen kann Temperatur wohltuend beeinflusst werden.
Sanierung: bestehende Häuser klimafreundlich machen
Auch ältere Gebäude können durch gezielte Maßnahmen energieeffizienter gestaltetwerden. Besonders wichtig sind Hausdämmung und moderne Fenster. Eine schlechte Isolation in Kombination mit einer überdimensionierten Heizölheizung ist eine unheilvolle Allianz. Kommt der Zeitpunkt, wo man die Heizung ersetzen muss, ist zuerst die Dämmung (inkl. Fenster) in Stand zu stellen und erst dann wird die neue Heizung auf die neuen Gegebenheiten dimensioniert. Gerade bei trägen Systemen wie Wärmepumpen ist es fundamental, genau die richtige Dimensionierung zu wählen, weil nur so das ganze System optimal funktioniert.
Kleine Alltagstipps für klimaneutrales Wohnen
Nicht nur große bauliche Maßnahmen, sondern auch kleine Veränderungen im Alltag können helfen, ressourcenschonend zu wohnen. Der Energieverbrauch lässt sich durch den Einsatz von LED-Lampen, energieeffizienten Haushaltsgeräten und konsequentes
Abschalten von Geräten im Standby-Modus deutlich senken. Kürzeres Duschen führt zwangsweise zu niedrigen Wasserverbräuchen und im Garten ist es allemal intelligenter, ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem zu installieren, als mit dem Gartenschlauch den Rasen über Stunden zu befeuchten.
Nachhaltiges Bauen zahlt sich aus
Egal, ob Neubau oder Sanierung: Wer auf energieeffiziente Technologien und nachhaltige Materialien setzt, spart langfristig massiv Kosten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum persönlichen Wohlbefinden. Mehr als früher ist es jedoch wichtig, dass alle diese Systeme optimal eingestellt, gewartet und umfassend getestet werden. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, stehen unsere Experten mit Rat und Tat zur Seite.
Richard Arnold kennt sich mit erneuerbaren Energien und IT sehr gut aus. Er hat mehrere Photovoltaikanlagen und ein Regenwasser-Retentionssysteme installiert. Seine praktische Erfahrung ist sein Asset. Sein Fachwissen hat er sich durch seine Weiterbildung zum Solarteur und als Projektleiter für Erneuerbare Energie angeeignet.